Die Akupunktur (lat. acus – die Nadel sowie pungere – stechen) ist eine Therapiemethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Erste Hinweise zur Veterinärakupunktur reichen zurück in die Zeit um 900 v. Chr. Ein Reitergeneral „Bai Le“ verstand sich auf die Akupunktur und Moxibustion (zhēn jiǔ) an Pferden, (zweiteres beschreibt die punktuelle Wärmetherapie) an Pferden. Die früheren Angaben zur Akupunktur hatten immer einen Bezug zum militärisch genutzten Reitpferd oder zum landwirtschaftlich eingesetzten Wasserbüffel. Im Gegensatz dazu hat man mit der Akupunktur an Haustieren, wie zum Beispiel Hund oder Katze, eher in den westlichen Ländern begonnen.
Die TCM geht davon aus, dass das Qi (die Lebensenergie) in allem fließt, was lebt. Diese Energie fließt auf Leitbahnen, welche als Meridiane bezeichnet werden. Das Qi muss ungehindert fließen können, damit der Körper gesund bleibt. Wird der Energiefluss behindert, so führt das nach der Vorstellung der TCM zu Krankheiten. Auch Verletzungen, Bewegungsmangel oder ungesunde Ernährung können das Qi behindern. Diese Blockaden verursachen Krankheiten.
Yin und Yang
Um den Energiefluss wieder herzustellen, werden die Akupunkturpunkte mit einer Nadel oder dem Laser stimuliert. Dies beeinflusst den Energiefluss der Meridiane. Es gibt 12 Hauptmeridiane. Diese werden in Yin- und Yang-Meridiane unterschieden.
Yin – Meridiane
- Herzmeridian
- Nierenmeridian
- Lebermeridian
- Lungenmeridian
- Milz-Pankreas-Meridian
- Perikardmeridian
Yang – Meridiane
- Dünndarmmeridian
- Blasenmeridian
- Gallenblasenmeridian
- Dickdarmmeridian
- Magenmeridian
- Dreifach-Erwärmen-Meridian
Akupunktur in der Tierphysiotherapie
Die Akupunktur ist auch bei Tieren besonders in der Schmerztherapie von großer Bedeutung. Das Einstechen der Nadel oder die Stimulation mit dem Laser in die Akupunkturpunkte löst eine Reaktion des Nervensystems aus. Es werden biochemische Prozesse in Gang gesetzt. Die Schmerzen werden gelindert und die Muskulatur entspannt sich. Das Qi kann wieder fließen.
Das erkrankte Organ wird anders als in der klassischen Schulmedizin indirekt über die Akupunkturpunkte beeinflusst.
Tierakupunktur wird angewendet bei:
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellenbogendysplasie
- Lahmheiten
- Spondylose
- Rückenschmerzen
- Arthrose
- Neurologische Störungen
- Harmonisierung des Immunsystems
- Stoffwechselerkrankungen
- Atemwegserkrankungen
- Hauterkrankungen
- Verdauungsstörungen
- Allergien
- Narbenentstörung
Da die Akupunktur fast schmerzfrei ist, lassen sich die Tiere die Nadelungen gut gefallen und entspannen sich schnell.